Die Schweiz ist zwar ein kleines Land, weist aber eine enorme Preisvarianz bei Immobilien auf. Diese Unterschiede können sich nicht nur zwischen den Regionen und Kantonen, sondern auch innerhalb der Städte und deren einzelnen Stadtteilen erheblich bemerkbar machen.
Aktuelle Statistiken zeigen, dass die Eigenheimpreise im ersten Quartal 2024 um 0,7 Prozent gestiegen sind. Binnen eines Jahres wurden Immobilien in der Schweiz um 3,2 Prozent teurer. (Zum Vergleich: Konsumentenpreise stiegen um nur 1,1 Prozent!)
Wenn Du daran interessiert bist, in der Schweiz eine Immobilie zu kaufen oder zu mieten, bietet dieser Beitrag einen ausgezeichneten Ausgangspunkt, um sich einen groben Überblick über die Immobilienpreise zu verschaffen.
Abgesehen von den teuren Städten Genf und Lausanne, sind die Kantone in der Westschweiz relativ günstig, was Immobilienpreise betrifft.
Käufer können insbesondere in Kantonen wie Jura, Solothurn, Neuenburg, Wallis, Freiburg und Schaffhausen erschwingliche Immobilien finden. Diese Regionen bieten nicht nur günstige Preise, sondern auch eine hohe Lebensqualität und eine reiche kulturelle und natürliche Umgebung. Wer bereit ist, sich abseits der teuersten Städte umzusehen, könnte hier attraktive Schnäppchen finden.
Der Kanton Jura hat die niedrigsten Immobilienpreise in der Schweiz.
Der Preisunterschied zwischen den beiden Kantonen ist extrem. Der Quadratmeterpreis für eine Wohnung im Kanton Zug ist mehr als dreimal so hoch wie im Kanton Jura. Dies spiegelt sich auch in den Mietpreisen wider, die in Zug mehr als doppelt so hoch sind wie in Jura.
Zug ist als Finanz- und Wirtschaftszentrum bekannt und hat eine hervorragende Infrastruktur sowie eine hohe Lebensqualität. Der Kanton Jura überzeugt hingegen durch seine natürliche Schönheit, Ruhe und erschwinglichen Lebenshaltungskosten. Der Kanton liegt im Nordwesten der Schweiz und ist bekannt für seine hügelige Landschaft, dichten Wälder und charmanten Dörfer.
Auch innerhalb der Städte gibt es beachtliche Preisunterschiede. Die folgende Tabelle veranschaulicht, wie stark sich die Immobilienpreise günstiger Gemeinden von den teuersten (Genf und Zürich) unterscheiden:
Comunanza Cadenazzo/Monteceneri
Die Gemeinde Comunanza Cadenazzo/Monteceneri liegt im Kanton Tessin und bietet eine entspannte und idyllische Atmosphäre inmitten einer wunderschönen natürlichen Umgebung. Diese Region ist ideal für Naturliebhaber und Outdoor-Enthusiasten, die die Nähe zu Bergen, Wäldern und Seen schätzen. Familien und Ruheständler werden die entspannte Atmosphäre und die starke Gemeinschaftsbindung genießen. Die Nähe zu Italien verleiht der Gegend ein mediterranes Flair, was sich in der Kultur und Küche widerspiegelt. Wer jedoch ein pulsierendes Stadtleben sucht, ist hier fehl am Platz.
La Chaux-de-Fonds
La Chaux-de-Fonds, im Kanton Neuenburg gelegen, ist eine charmante Gegend mit reichem kulturellem Erbe und einer starken Tradition in der Uhrenindustrie. Renommierte Marken wie Omega und Longines sind hier zuhause. Die Stadt ist ideal für Menschen, die ein urbanes Leben mit historischem Flair und kultureller Tiefe suchen. Künstler, Kreative und Geschichtsinteressierte werden sich in dieser Stadt wohlfühlen, die als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt sind. Die zahlreichen Museen, Galerien und kulturellen Veranstaltungen machen La Chaux-de-Fonds zu einem lebendigen und inspirierenden Wohnort. Zudem bietet die Stadt gute Bildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten, was sie attraktiv für junge Berufstätige und Familien macht.
Sitten
Sitten, die Hauptstadt des Kantons Wallis, ist bekannt für ihre historische Bedeutung, die malerische Altstadt und die beeindruckenden Weinberge. Die Stadt bietet eine gute Balance zwischen städtischem Leben und natürlicher Schönheit. Sie ist ideal für diejenigen, die das Leben in einer kleineren Stadt mit Zugang zu zahlreichen Outdoor-Aktivitäten bevorzugen. Wintersportler und Wanderfreunde werden die Nähe zu den Alpen zu schätzen wissen. Zudem hat Sitten eine lebendige Weinkultur, die Weinliebhaber begeistern wird.
Die Mietrendite zeigt, wie viel Einkommen eine Immobilie im Verhältnis zu ihrem Kaufpreis generiert. Sie ist der wichtigste Parameter für Investoren, um die Rentabilität einer Immobilie zu bewerten. Die Mietrendite wird in der Regel als Brutto-Mietrendite berechnet, welche die jährlichen Mieteinnahmen vor Abzug von Kosten und Steuern ins Verhältnis zum Kaufpreis der Immobilie setzt.
In der Schweiz sind die Mietrenditen im Vergleich zu anderen Ländern leider relativ niedrig. Die Brutto-Mietrendite bewegt sich in Schweizer Städten meist zwischen 1,8 % und 4,8 %. Hier sind die besten und schlechtesten Mietrenditen sowohl im Stadtzentrum als auch außerhalb des Stadtzentrums.
Als Beispiel: Nehmen wir an, Du kaufst eine Wohnung außerhalb des Stadtzentrums von St. Gallen für 500’000 CHF. Mit einer Brutto-Mietrendite von 4,8 % würden die jährlichen Mieteinnahmen in St. Gallen 24’000 CHF betragen. In Zürich jedoch nur 11’500 CHF!
Ein besonders praktisches Tool zur Bestimmung der regionalen Preisspanne für Immobilien in der Schweiz ist die Karte von RealAdvisor, die Du hier findest. Du kannst auf dieser Heatmap auch in verschiedene Kantone und Städte hineinzoomen, um die Preisvariationen in einzelnen Stadtteilen zu sehen. So siehst Du die Immobilienpreise der Schweiz auf einer Karte in einem Blick. Das ermöglicht eine besonders detaillierte Analyse auf lokaler Ebene.
Zusätzlich findest Du offizielle Ressourcen zu den Immobilienpreisen beim Bundesamt für Statistik. Diese Seite bietet umfassende Daten zu den Immobilienpreisen in der Schweiz, die Dir bei der Analyse und dem Verständnis der Preisentwicklungen helfen können.
Die Immobilienpreise in der Schweiz sind aufgrund der geografischen und wirtschaftlichen Unterschiede im Land sehr variabel. Während einige Regionen und Städte besonders teuer sind, gibt es auch Gebiete mit erschwinglicheren Preisen, die dennoch eine hohe Lebensqualität bieten.
Doch Lebensqualität ist immer subjektiv. Daher kann es auch sein, dass die günstigeren Gegenden voll und ganz Deinen Bedürfnissen entsprechen.
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